Woche 2: Webdesign vs. Webentwicklung – Der entscheidende Unterschied

👋 Willkommen zurück zur Webdesign-Masterclass!

Schön, dass du wieder dabei bist! Wir sind jetzt in Woche 2 von 11.

Letzte Woche haben wir gelernt:
Webdesign ist die perfekte Balance zwischen Ästhetik, Funktionalität und Nutzerfreundlichkeit. Alle drei Säulen müssen stimmen, damit eine Website erfolgreich ist. Du hast gesehen, wie sich Webdesign von den chaotischen 90ern bis zu den cleanen, responsiven Designs von heute entwickelt hat.

Diese Woche geht's um eine der häufigsten Verwechslungen:

"Webdesigner" und "Webentwickler" – klingen ähnlich, sind aber völlig unterschiedliche Jobs. Wenn du das nicht verstehst, wirst du:

  • Die falschen Leute für Ihr Projekt beauftragen
  • Unrealistische Erwartungen haben
  • Viel Geld verschwenden
  • Oder den falschen Karriereweg einschlagen

Am Ende dieser Woche Wirst du:

  • ✅ Den Unterschied zwischen Design und Development kristallklar verstehen
  • ✅ Wissen, welche Skills jede Rolle braucht
  • ✅ Erkennen können, ob du eher Designer oder Entwickler bist (oder beides!)
  • ✅ Verstehen, wie beide optimal zusammenarbeiten
Lesedauer: 10 Minuten Übungszeit: 25 Minuten Schwierigkeit: ⭐⭐ Anfänger mit ersten Grundlagen

Los geht's! ⬇️


Webdesign vs. Webentwicklung – Der wichtige Unterschied

Was macht ein Webdesigner?

Ein Webdesigner ist der kreative Kopf hinter dem visuellen Erscheinungsbild einer Website. Seine Hauptaufgabe ist es, das "Gesicht" der Website zu gestalten – alles, was Besucher sehen und womit sie interagieren.

Die Kernaufgaben eines Webdesigners:

1. Visuelle Konzeption

Der Webdesigner entwickelt das gesamte visuelle Konzept. Er entscheidet über:

  • Farbpaletten, die zur Marke passen und Emotionen wecken
  • Typografie, die lesbar und ansprechend ist
  • Bildsprache, die Geschichten erzählt
  • Layouts, die Inhalte strukturieren und Nutzer führen
  • Icons, Grafiken und visuelle Elemente

Beispiel aus der Praxis:

Ein Restaurant möchte eine Website. Der Webdesigner erstellt Moodboards mit warmen, einladenden Farben (Rot-Orange-Töne für Appetit), wählt eine elegante Serif-Schrift für Überschriften und eine klare Sans-Serif für Text, und plant ein Layout mit großen Food-Fotos im Hero-Bereich.

2. User Experience (UX) Design

Webdesigner denken über die Nutzerreise nach:

  • Wie navigieren Besucher durch die Seite?
  • Wo sollten wichtige Buttons platziert werden?
  • Welche Informationen brauchen Nutzer zuerst?
  • Wie können wir Frustration minimieren?

Beispiel:

Für einen Online-Shop analysiert der Designer: "Nutzer wollen schnell kaufen. Also: Warenkorb-Icon oben rechts (Standard), Produktfilter links, 'In den Warenkorb'-Button groß und orange (Kontrast), One-Click-Checkout anbieten."

3. Wireframes und Prototypen

Bevor eine Zeile Code geschrieben wird, erstellt der Designer:

  • Wireframes: Schwarz-weiße Skizzen, die Struktur zeigen
  • Mockups: Farbige, detaillierte Design-Entwürfe
  • Prototypen: Klickbare Versionen zum Testen

Workflow:

  1. Wireframe in Figma: Grobe Boxen zeigen "Hier Logo, hier Menü, hier Content"
  2. Mockup: Farben, echte Bilder, finale Schriften
  3. Prototyp: Klickbar, zeigt Interaktionen (z.B. Menü öffnet sich)
4. Design Systems & Style Guides

Professionelle Designer erstellen Regelwerke:

  • Alle Button-Varianten (primär, sekundär, disabled)
  • Farbdefinitionen mit Hex-Codes
  • Schriftgrößen und -gewichtungen
  • Spacing-System (Abstände zwischen Elementen)
  • Icon-Set-Richtlinien

Warum? Damit alles konsistent bleibt, auch wenn später Seiten hinzugefügt werden.

Tools, die Webdesigner nutzen:

Design-Software:

  • Figma (am beliebtesten 2025): Collaborative Design, Browser-basiert
  • Adobe XD: Für Adobe-Ökosystem-Nutzer
  • Sketch: Mac-exklusiv, lange der Standard
  • Canva: Für einfachere Projekte und Nicht-Profis

Zusatztools:

  • Adobe Photoshop: Bildbearbeitung
  • Adobe Illustrator: Vektorgrafiken, Logos
  • InVision/Principle: Prototyping mit Animationen
  • Miro/Figjam: Brainstorming, User Journey Mapping

Farbtools:

  • Coolors.co, Adobe Color, Paletton

Schriftarten:

  • Google Fonts, Adobe Fonts, Font Squirrel

Skills, die ein Webdesigner braucht:

Kreative Skills:

  • Ästhetisches Gespür für Farbe, Form, Balance
  • Verständnis von Design-Prinzipien (Kontrast, Hierarchie, etc.)
  • Typografie-Kenntnisse
  • Visuelle Kommunikation

Technische Skills:

  • Design-Tools beherrschen (Figma, Adobe Suite)
  • Grundlagen HTML/CSS (um zu wissen, was technisch möglich ist)
  • Responsive Design verstehen
  • Grid-Systeme anwenden

Soft Skills:

  • Empathie (in Nutzer hineinversetzen)
  • Kommunikation (Designs erklären, Feedback verarbeiten)
  • Kritikfähigkeit (Designs werden oft zerrissen – nicht persönlich nehmen!)
  • Geduld (Iteration ist der Schlüssel)

Psychologie & Business:

  • Farbpsychologie
  • Nutzerpsychologie (wie Menschen Websites wahrnehmen)
  • Conversion-Optimierung
  • Markenverständnis

Typischer Arbeitsprozess eines Webdesigners:

Phase 1: Research & Discovery (1-2 Wochen)

  • Briefing mit Kunde: Ziele, Zielgruppe, Wettbewerb
  • User Research: Wer sind die Nutzer? Was brauchen sie?
  • Konkurrenzanalyse: Was machen andere gut/schlecht?
  • Mood Boards: Visuelle Richtung festlegen

Phase 2: Wireframing (3-5 Tage)

  • Low-Fidelity Skizzen (Stift & Papier oder Balsamiq)
  • Strukturen definieren: Wo kommt was hin?
  • Feedback einholen, iterieren

Phase 3: Design (1-2 Wochen)

  • High-Fidelity Mockups in Figma/Adobe XD
  • Alle Hauptseiten designen (Homepage, Unterseiten)
  • Responsive Versionen (Desktop, Tablet, Mobile)
  • Feedback-Runden mit Stakeholdern

Phase 4: Prototyping (2-3 Tage)

  • Klickbare Prototypen bauen
  • Micro-Interactions definieren (Hover-Effekte, Animationen)
  • User Testing durchführen

Phase 5: Handoff (1-2 Tage)

  • Design-Specs für Entwickler vorbereiten
  • Assets exportieren (Bilder, Icons, Logos)
  • Design System dokumentieren
  • Developer Q&A

💡 Merksatz: Designer planen, wie es aussehen soll. Entwickler machen, dass es so wird.


Was macht ein Webentwickler?

Der Webentwickler ist der technische Experte, der das Design zum Leben erweckt. Er schreibt den Code, der die Website tatsächlich funktionieren lässt.

Die zwei Hauptkategorien:

Frontend-Entwickler (Client-Side)

Frontend-Entwickler arbeiten am sichtbaren Teil der Website – alles, was im Browser passiert.

Hauptaufgaben:

  • Designs in Code umsetzen (HTML, CSS, JavaScript)
  • Interaktionen programmieren (Buttons, Menüs, Formulare)
  • Responsive Layouts implementieren
  • Animationen und Effekte coden
  • Performance optimieren (schnelle Ladezeiten)
  • Browser-Kompatibilität sicherstellen

Technologien:

  • HTML5: Struktur der Website (Überschriften, Absätze, Links)
  • CSS3: Styling (Farben, Schriften, Layouts, Animationen)
  • JavaScript: Interaktivität (Klick-Events, dynamische Inhalte)
  • Frameworks: React, Vue, Angular für komplexe Apps
  • Tools: Git (Versionskontrolle), npm (Package Manager), Webpack (Bundler)

Beispiel-Task:*

Designer liefert Mockup mit "Menü öffnet sich beim Klick mit Slide-Animation". Frontend-Entwickler schreibt:

menuButton.addEventListener('click', () => {
menu.classList.toggle('open');
// CSS-Animation übernimmt Slide-Effekt
});
Backend-Entwickler (Server-Side)

Backend-Entwickler arbeiten im Hintergrund – Server, Datenbanken, Logik.

Hauptaufgaben:

  • Datenbanken aufsetzen und verwalten
  • Server-Logik programmieren (z.B. Login-Systeme)
  • APIs entwickeln (Schnittstellen zwischen Frontend und Datenbank)
  • Sicherheit implementieren (gegen Hacking schützen)
  • Skalierung ermöglichen (Website läuft auch bei 10.000 Besuchern gleichzeitig)

Technologien:

  • Programmiersprachen: PHP, Python, Ruby, Node.js (JavaScript), Java
  • Datenbanken: MySQL, PostgreSQL, MongoDB
  • Server: Apache, Nginx
  • Frameworks: Laravel (PHP), Django (Python), Express (Node.js)

Beispiel-Task:

Online-Shop braucht "Nutzer kann Artikel in Warenkorb legen". Backend-Entwickler:

  1. Erstellt Datenbank-Tabelle für Warenkörbe
  2. Programmiert API-Endpoint: POST /cart/add
  3. Schreibt Logik: "Artikel X mit Menge Y für User Z speichern"
  4. Frontend ruft diese API auf beim Button-Klick
Full-Stack-Entwickler

Können beides – Frontend und Backend. Sind oft in kleineren Teams oder als Freelancer gefragt.

Vorteil: Können gesamte Features alleine umsetzen
Nachteil: Oft "Jack of all trades, master of none" – weniger spezialisiert

Realität 2025: Die Grenzen verschwimmen. Viele Designer lernen Code, viele Entwickler haben Design-Skills. Aber für komplexe Projekte sind Spezialisten oft besser.

Tools, die Webentwickler nutzen:

Code-Editoren:

  • Visual Studio Code (am beliebtesten, kostenlos)
  • Sublime Text (schnell, minimalistisch)
  • WebStorm (Premium-IDE von JetBrains)

Versionskontrolle:

  • Git + GitHub/GitLab: Code-Versionen verwalten, im Team arbeiten

Browser DevTools:

  • Chrome DevTools, Firefox Developer Tools: Debuggen, Performance testen

Testing:

  • Jest, Cypress: Automatisierte Tests schreiben
  • BrowserStack: Auf verschiedenen Geräten/Browsern testen

Deployment:

  • Netlify, Vercel: Website veröffentlichen
  • AWS, Digital Ocean: Server hosten

Skills, die ein Webentwickler braucht:

Technische Skills:

  • Programmiersprachen beherrschen (HTML, CSS, JavaScript mindestens)
  • Frameworks und Libraries nutzen können
  • Datenbank-Kenntnisse
  • Git und Command Line verwenden
  • APIs verstehen und nutzen
  • Performance-Optimierung
  • Sicherheits-Best-Practices

Logisches Denken:

  • Probleme in kleine Schritte zerlegen
  • Algorithmen verstehen
  • Fehler systematisch debuggen
  • Strukturen und Patterns erkennen

Soft Skills:

  • Geduld (Bugs finden braucht Zeit!)
  • Detail-Orientierung (ein fehlendes Semikolon kann alles crashen)
  • Lernbereitschaft (Technologie ändert sich ständig)
  • Kommunikation (mit Designern, Kunden, anderen Devs)

Typischer Arbeitsprozess eines Webentwicklers:

Phase 1: Planning & Setup (1-2 Tage)

  • Design-Handoff vom Designer erhalten
  • Projekt-Struktur aufsetzen
  • Technologie-Stack wählen
  • Repository erstellen (Git)
  • Development-Environment einrichten

Phase 2: Frontend-Development (1-3 Wochen)

  • HTML-Struktur aufbauen
  • CSS-Styling implementieren
  • JavaScript-Interaktionen programmieren
  • Responsive Breakpoints umsetzen
  • Cross-Browser-Testing

Phase 3: Backend-Development (1-3 Wochen, falls nötig)

  • Datenbank-Schema erstellen
  • APIs programmieren
  • Business-Logik implementieren
  • Authentifizierung einbauen

Phase 4: Integration & Testing (3-7 Tage)

  • Frontend und Backend verbinden
  • Funktionalitäts-Tests (alles funktioniert?)
  • Performance-Tests (lädt schnell?)
  • Security-Audits (sicher gegen Angriffe?)
  • Bugfixing

Phase 5: Deployment (1-2 Tage)

  • Website auf Server hochladen
  • Domain verbinden
  • SSL-Zertifikat installieren (HTTPS)
  • Monitoring einrichten

Phase 6: Wartung (ongoing)

  • Updates einspielen
  • Bugs fixen
  • Performance überwachen
  • Sicherheits-Patches

💡 Merksatz: Entwickler nehmen das Design und machen es real und funktional.


Wie beide Bereiche zusammenarbeiten

Webdesign und Webentwicklung sind wie Architekt und Bauingenieur – beide essentiell, aber unterschiedliche Expertisen.

Der ideale Workflow:

1. Kick-off Meeting (Gemeinsam)

  • Designer und Entwickler treffen sich mit Kunde
  • Beide verstehen Anforderungen
  • Entwickler sagt frühzeitig: "Das ist technisch schwierig/unmöglich"
  • Designer versteht technische Constraints

Warum wichtig? Vermeidet später: "Das kann ich nicht umsetzen!"

2. Designer arbeitet (Entwickler im Loop)

  • Designer erstellt Wireframes → Entwickler gibt Feedback
  • "Dieses Layout ist responsive-technisch problematisch"
  • "Diese Animation würde Performance killen"
  • Designer iteriert basierend auf Input

3. Design-Handoff

  • Designer übergibt finale Mockups + Assets
  • Moderne Tools (Figma) erlauben Entwicklern, direkt Specs abzulesen:
    • Farben (Hex-Codes)
    • Schriftgrößen
    • Abstände (Margins, Paddings)
    • Icons und Bilder zum Download

4. Entwickler arbeitet (Designer im Loop)

  • Entwickler setzt Design um
  • Bei Unklarheiten: "Wie soll das auf Tablet aussehen?"
  • Bei technischen Problemen: "Diese Animation ruckelt, können wir vereinfachen?"
  • Designer ist erreichbar für Quick Questions

5. Review-Meetings

  • Entwickler zeigt Staging-Version (Test-Website)
  • Designer checkt: "Stimmt das mit meinem Design überein?"
  • Feedback: "Der Abstand hier ist zu klein", "Die Farbe ist nicht ganz richtig"
  • Entwickler adjustiert

6. Launch (Gemeinsam)

  • Finale Checks von beiden
  • Designer prüft visuelle Konsistenz
  • Entwickler prüft Funktionalität
  • Gemeinsam: "Gut, kann live gehen!"

Kommunikations-Best-Practices:

Designer sollten:

  • ✅ Realistic Designs erstellen (was ist technisch machbar?)
  • ✅ Dokumentieren (Style Guides, Component Libraries)
  • ✅ Edge Cases bedenken ("Wie sieht das aus, wenn Text zu lang ist?")
  • ✅ Entwickler frühzeitig einbeziehen
  • ❌ Nicht: "Das ist dein Problem" sagen, wenn etwas schwierig umzusetzen ist

Entwickler sollten:

  • ✅ Design respektieren (nicht eigenmächtig "verbessern")
  • ✅ Früh kommunizieren bei Problemen
  • ✅ Nach Designsystem arbeiten (nicht jede Seite anders)
  • ✅ Designer fragen bei Unklarheiten
  • ❌ Nicht: "Das geht nicht" sagen, ohne Alternativen anzubieten

Tools für Zusammenarbeit:

Design-Handoff-Tools:

  • Figma: Entwickler können direkt im Design Specs ablesen
  • Zeplin: Automatische Style Guides aus Designs
  • InVision Inspect: Ähnlich wie Zeplin

Kommunikation:

  • Slack: Daily Stand-ups, Quick Questions
  • Jira/Asana: Task-Management
  • Loom: Video-Nachrichten für komplexe Erklärungen

Versionskontrolle:

  • Git: Entwickler-Standard
  • Abstract: "Git für Designer" (Figma hat das mittlerweile integriert)

Häufige Konflikte & Lösungen:

Konflikt 1: "Das Design ist nicht umsetzbar"

Lösung: Frühe Kommunikation! Designer fragt vor finalen Mockups: "Ist das machbar?"
Kompromiss: Vereinfachte Version, die visuell ähnlich, aber technisch einfacher ist

Konflikt 2: "Das sieht nicht aus wie mein Design!"

Lösung: Klare Design-Specs. Nicht "etwa so", sondern "exakt 24px Abstand"
Tool: Figma Inspect, damit Entwickler exakte Werte sieht

Konflikt 3: "Du verstehst meine Arbeit nicht"

Lösung: Gegenseitiges Lernen. Designer lernt HTML/CSS-Basics. Entwickler lernt Design-Prinzipien.
Ergebnis: Mehr Empathie, bessere Lösungen

Konflikt 4: Zeitdruck

Designer: "Ich brauche mehr Zeit für Perfektionismus"
Entwickler: "Ich brauche mehr Zeit für sauberen Code"
Lösung: MVP-Ansatz (Minimum Viable Product) → Launch → Iterieren

Die Hybridrolle: "Designer-Developer"

Manche Profis können beides:

Vorteile:

  • Keine Kommunikationsprobleme (sind eine Person)
  • Schnellere Iteration (Design → Code ohne Handoff)
  • Ganzheitliches Verständnis
  • Wertvoll für kleine Teams/Startups

Nachteile:

  • Schwer, in beidem Experte zu sein
  • Kann überfordernd sein
  • Weniger spezialisiert als Pure Designer/Developer

Realität 2025: Die Grenzen verschwimmen. Viele Designer lernen Code, viele Entwickler haben Design-Skills. Aber für komplexe Projekte sind Spezialisten oft besser.


Überschneidungen und Abgrenzungen

Wo überschneiden sich die Rollen?

Frontend-Development & Webdesign:

  • Beide arbeiten am visuellen Layer
  • Designer mit CSS-Skills kann eigene Designs umsetzen
  • Frontend-Entwickler mit Design-Auge trifft bessere Entscheidungen
  • Trend: "Design Engineers" – Hybrid aus beidem

UX Design & Backend-Logic:

  • Beide denken über User Flows
  • Backend-Entwickler muss verstehen, wie Nutzer die App benutzen
  • UX-Designer muss technische Limitierungen verstehen
  • Beispiel: Login-Flow – UX designt Screens, Backend programmiert Authentifizierung

Klare Abgrenzungen:

Designer macht NICHT:

  • Datenbanken programmieren
  • Server konfigurieren
  • Security-Implementierungen
  • Performance-Optimierung auf Code-Ebene
  • API-Entwicklung

(Außer es ist ein Full-Stack-Designer – selten!)

Entwickler macht NICHT:

  • Komplette Design-Konzepte erstellen
  • Brand-Guidelines entwickeln
  • User Research durchführen
  • Farbpaletten basierend auf Markenpsychologie wählen
  • Wireframes & Prototypen in Figma (normalerweise)

(Außer es ist ein Designer-Developer – zunehmend häufiger!)

In der Praxis:

Kleine Projekte (Website für lokales Restaurant):

  • Option A: Ein Designer-Developer macht alles
  • Option B: Designer macht Mockup, Developer setzt um (2 Personen)

Mittelgroße Projekte (E-Commerce mit 50 Produkten):

  • Team: 1-2 Designer, 2-3 Entwickler (Frontend + Backend)
  • Aufteilung: Klar getrennte Rollen, aber enge Zusammenarbeit

Große Projekte (Amazon-Level-Platform):

  • Team: 10+ Designer (verschiedene Spezialisierungen), 50+ Entwickler (Frontend, Backend, DevOps, etc.)
  • Aufteilung: Hochspezialisiert, jeder macht sein Ding
  • Koordination: Product Manager koordiniert zwischen Teams

🎯 Ihre Wochenaufgabe (25 Minuten)

Jetzt geht's ans Eingemachte! Diese Übungen helfen Ihnen, den Unterschied wirklich zu verinnerlichen.

Übung 1: Rollen-Analyse in der Praxis (10 Min)

Aufgabe: Besuche 2 beliebige Websites und analysiere, was Designer vs. Entwickler gemacht haben.

So geht's:

  1. Wähle 2 Websites (z.B. apple.com, zalando.de, oder Ihre Lieblings-Website)
  2. Für jede Website, fülle aus:

    Was hat der DESIGNER entschieden?

    • Farbschema: _________________________
    • Schriftarten: _________________________
    • Layout-Struktur: _________________________
    • Bildauswahl: _________________________
    • Button-Styles: _________________________

    Was hat der ENTWICKLER umgesetzt?

    • Responsive Verhalten (teste: Fenster verkleinern): _________________________
    • Interaktionen (z.B. Menü öffnet sich): _________________________
    • Ladegeschwindigkeit: _________________________
    • Formulare funktionieren?: _________________________
    • Besondere Features (z.B. Filter, Suche): _________________________

    Bonusfrage: Gibt es etwas, wo du dir nicht sicher bist, wer es gemacht hat?

Vorlage zum Download: [PDF] Designer vs. Developer Analyse-Sheet

Ziel: Du entwickeln ein Gespür dafür, was in wessen Verantwortung fällt.


Übung 2: "Welcher Typ bin ich?" Selbsteinschätzung (8 Min)

Aufgabe: Finde heraus, ob du eher Designer- oder Entwickler-Skills haben (oder beides!).

Beantworte ehrlich (1-5 Skala):

Designer-Traits:

  • 1. Ich habe ein gutes Auge für Ästhetik (Farben, Proportionen) → __/5
  • 2. Ich bin kreativ und habe visuelle Ideen → __/5
  • 3. Ich kann mich gut in andere Menschen hineinversetzen → __/5
  • 4. Ich liebe es, mit visuellen Tools (Photoshop, Figma) zu arbeiten → __/5
  • 5. Details wie Abstände und Schriftgrößen sind mir wichtig → __/5

Designer mit Score: ___/25

Entwickler-Traits:

  • 1. Ich denke logisch und strukturiert → __/5
  • 2. Ich mag es, Probleme zu lösen und zu tüfteln → __/5
  • 3. Ich habe Geduld, Fehler zu suchen und zu fixen → __/5
  • 4. Code (oder Mathe) macht mir Spaß oder zumindest keine Angst → __/5
  • 5. Ich bin detail-orientiert und präzise → __/5

Entwickler-Score: ___/25

Auswertung:

  • Designer-Score höher (3+ Punkte Unterschied): Du bist wahrscheinlich eher visuell-kreativ veranlagt. Fokussiere dich auf Design-Tools und UX.
  • Entwickler-Score höher (3+ Punkte Unterschied): Du denkst eher technisch-logisch. Fokus auf Frontend-Entwicklung könnte dein Weg sein.
  • Beide Scores ähnlich (0-2 Punkte Unterschied): Du sind ein Hybrid! Erwägen, beides zu lernen – Designer-Developer werden immer wertvoller.
  • Beide Scores niedrig (unter 15): Kein Problem! Skills kann man lernen. Probiere beide Richtungen aus und sehen, was dir mehr Spaß macht.

Wichtig: Das ist kein Test, der Ihr Schicksal bestimmt! Es ist eine Orientierung. Viele Designer waren anfangs "nicht kreativ genug", viele Entwickler "konnten nicht coden". Man wächst in seine Rolle.


Übung 3: Job-Description-Analyse (7 Min)

Aufgabe: Sehe dir echte Job-Postings an und verstehe, was Arbeitgeber wollen.

So geht's:

  1. Gehe auf eine Job-Plattform (LinkedIn, Indeed, StepStone)
  2. Suche nach "Webdesigner" → lese 2 Stellenanzeigen
  3. Suche nach "Frontend Entwickler" → lese 2 Stellenanzeigen

Notieren dir:

Webdesigner-Jobs verlangen:

  • Tools: _________________________
  • Skills: _________________________
  • Verantwortlichkeiten: _________________________

Frontend-Entwickler-Jobs verlangen:

  • Programmiersprachen: _________________________
  • Frameworks: _________________________
  • Verantwortlichkeiten: _________________________

Überraschungen? Was hast du nicht erwartet?
_________________________________________________

Gemeinsamkeiten? Was verlangen beide?
_________________________________________________

Ziel: Du verstehst, was der Arbeitsmarkt wirklich verlangt – nicht nur Theorie, sondern Realität.


📥 Download dieser Woche

[PDF-Paket] Designer vs. Developer Toolkit

Dieses Paket enthält:

  • ✅ Vergleichstabelle: Designer vs. Developer (alle Skills & Tools)
  • ✅ Analyse-Sheet für Übung 1
  • ✅ Selbsteinschätzungs-Fragebogen für Übung 2
  • ✅ Karrierewege-Flowchart: "Welcher Weg passt zu mir?"
  • ✅ Ressourcen-Liste: Top 10 Kurse für Designer vs. Developer

👉 Hier kostenlos herunterladen


💬 Community-Ecke

Ihre Meinung ist gefragt! Teile in den Kommentaren:

  1. Designer oder Developer – was reizt dich mehr? Und warum?
  2. Hast du eine Website gefunden, wo Design & Development perfekt harmonieren? Link teilen!
  3. Überraschung der Woche: Was hast du am meisten überrascht beim Unterschied zwischen beiden Rollen?

💡 Challenge: Tagge jemanden, der eine dieser Rollen ausübt, und frage: "Was ist das Beste/Schwierigste an deinem Job?"

Die interessantesten Antworten werden in Woche 3 featured! 🏆


📚 Bonus-Ressourcen zum Vertiefen

Für angehende Designer:

Kostenlose Kurse:

  • 📺 "Figma Tutorial for Beginners" (YouTube, DesignCourse) – 40 Min
  • 📖 "UX Design Fundamentals" (Google, kostenlos)
  • 🎨 Daily UI Challenge (dailyui.co) – 100 Tage Design-Übungen

Communities:

  • 💬 r/web_design (Reddit) – Designer tauschen sich aus
  • 🎨 Dribbble (dribbble.com) – Portfolio zeigen, Feedback holen
  • 💼 Designer Hangout (designerhangout.co) – Slack-Community

Für angehende Entwickler:

Kostenlose Lernplattformen:

  • 💻 freeCodeCamp.org – Kompletter Web-Dev-Curriculum
  • 🎓 The Odin Project – Strukturierter Full-Stack-Pfad
  • 📺 "HTML & CSS Crash Course" (Traversy Media, YouTube)

Übungsplattformen:

  • 🏋️ Frontend Mentor (frontendmentor.io) – Designs zum Nachbauen
  • ⚔️ Codewars (codewars.com) – Coding-Challenges
  • 🎮 CSS Battle (cssbattle.dev) – CSS-Skills spielerisch trainieren

Für Hybride (beides lernen):

Empfohlener Lernpfad:

  1. Erst Design-Basics (2-3 Monate): Figma lernen, Design-Prinzipien
  2. Dann HTML/CSS (2-3 Monate): Eigene Designs umsetzen
  3. JavaScript Basics (2-3 Monate): Interaktivität hinzufügen
  4. Framework (optional, 3+ Monate): React, Vue für komplexe Apps

Hybrid-Kurse:

  • "Design + Code" (designcode.io, kostenpflichtig aber sehr gut)
  • "Full-Stack Designer" (Skillshare, monatliches Abo)

🎉 Das war's für Woche 2!

Zusammenfassung in 3 Sätzen:

  1. 1️⃣ Designer gestalten, Entwickler bauen – Designer plant das visuelle Erlebnis, Entwickler macht es technisch real.
  2. 2️⃣ Beide brauchen unterschiedliche Skills – Designer: Kreativität, UX-Verständnis, Design-Tools. Entwickler: Logik, Code, Problemlösung.
  3. 3️⃣ Zusammenarbeit ist der Schlüssel – Die besten Websites entstehen, wenn Designer und Entwickler eng kooperieren und sich gegenseitig verstehen.

📅 Vorschau: Nächste Woche

Woche 3: Die wichtigsten Design-Elemente – Layout, Farbe, Typografie & mehr

Nächsten Sonntag um 10:00 Uhr lernst du:

  • Wireframes & Grid-Systeme: Wie Layouts wirklich funktionieren
  • Farbpsychologie: Warum Fast-Food-Ketten rot nutzen
  • Typografie-Geheimnisse: Die richtige Schrift macht den Unterschied
  • Bilder & Icons: Wann welche visuellen Elemente?
  • Navigation & CTAs: Buttons, die wirklich geklickt werden

Warum das mega-wichtig ist: Das sind die Bausteine, aus denen JEDE Website besteht. Nach Woche 3 siehst du jede Website mit komplett neuen Augen – Du kannst analysieren und selbst gestalten!

Spoiler: Es gibt eine mega-praktische Übung, wo du deine erste eigene Farbpalette erstellen 🎨


✅ Wissens-Check: Hast du Woche 2 verstanden?

Kreuzen für dich an:

  • Ich kann den Unterschied zwischen Designer und Entwickler klar erklären
  • Ich weiß, welche Tools jede Rolle nutzt
  • Ich habe 2 Websites nach Designer vs. Developer analysiert
  • Ich habe meine eigene Neigung (Designer/Developer/Hybrid) eingeschätzt
  • Ich habe echte Job-Postings analysiert
  • Ich verstehe, warum Zusammenarbeit essentiell ist
  • Ich habe das PDF-Toolkit heruntergeladen
  • Ich habe einen Kommentar hinterlassen oder Frage gestellt

Auswertung:

  • 6-8 Haken: Fantastisch! Du bist bereit für die Design-Elemente nächste Woche 🎉
  • 4-5 Haken: Sehr gut! Vielleicht noch die Übungen nachholen
  • 0-3 Haken: Nimm dir mehr Zeit. Es gibt keine Eile – Qualität über Geschwindigkeit!

💭 Fun Facts zum Abschluss

Wusstest du, dass...

  • 🎨 Viele Top-Designer nicht zeichnen können? Design ist Problemlösung, nicht Kunst. Tools wie Figma machen Zeichentalent unwichtig.
  • 💻 Die meisten Entwickler googeln täglich? Selbst Profis mit 10+ Jahren Erfahrung suchen ständig Lösungen. Das ist normal und Teil des Jobs!
  • 🔀 Viele Designer-Developer ursprünglich etwas ganz anderes studiert haben? Biologie, Philosophie, BWL – Webdesign/Development ist ein Feld voller Quereinsteiger.
  • 💰 Designer-Developers oft mehr verdienen? Hybrid-Skills sind wertvoll. In den USA: $80k-120k für gute Hybrids.
  • ⏰ Der durchschnittliche Designer 40% seiner Zeit NICHT mit Designen verbringt? Meetings, E-Mails, Revisions – Design ist nur ein Teil des Jobs.

💪 Motivations-Boost

Falls du gerade denkst: "Das ist zu viel, ich kann das nie..."
Stopp! 🛑

Jeder Profi war mal Anfänger. Jeder.
Der Designer, dessen Portfolio du bewunderst? Sein erstes Design war peinlich.
Der Entwickler, der komplexe Apps baut? Sein erster Code war ein Chaos.

Der Unterschied zwischen "Anfänger" und "Profi"?
Nicht Talent. Nicht Intelligenz.
Zeit + Übung + Durchhaltevermögen.

Du bist jetzt in Woche 2 von 11. Du haben schon 18% geschafft! Das ist mehr als die meisten Menschen je tun.

Also: Mache die Übungen. Auch wenn sie sich komisch anfühlen. Auch wenn du unsicher bist.
Jede Übung bringt dich näher zu deinem Ziel.

Und wir sehen uns nächsten Sonntag – versprochen! 🚀

Bis dahin: Keep designing (oder developing)!
Und vergessen Sie nicht: TUN ist besser als Perfekt-Warten.


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Dieser Artikel ist Teil der 11-wöchigen Webdesign-Masterclass. Alle Inhalte sind kostenlos und werbefrei.